«Alt, aber nöd vo geschter»
Im kleinen, beschaulichen Tübach leben zwei Rentner, die sich auf dem Dorfbänkli ihre täglichen Erlebnisse und Herausforderungen erzählen. Da ist Heiri, der ledige Alte, der seine Freiheit unbeschwert geniesst und Guscht, verheiratet mit einer Frau, die er liebevoll als „Drachen“ bezeichnet, hat oft das Gefühl, dass die Freude des Rentnerlebens an ihm vorbeizieht. Eines Tages ändert sich alles, als der neue Kollege, Fritz Fisch, in ihr Leben tritt. Er ist frisch in Rente und frisch liiert – eine unschlagbare Kombination, die sowohl Neugier als auch Missgunst bei Heiri und Guscht hervorrufen.


Aber – Fritz’ Eheglück ist nur von kurzer Dauer; nicht wie es zunächst schien. Er erzählt seinen neuen Freunden von den Enttäuschungen und dem Frust, die er in seiner jungen Ehe erlebt. Nun hat auch er seinen Drachen zuhause. «Ich glaube, wir sollten einfach auswandern», schlägt Fritz Fisch eines Abends vor, als die drei Männer bei einem Bier zusammensitzen. Guscht und Heiri nicken zustimmend. «Ja, einfach weg! Ein neues Leben in einer neuen Welt. Vielleicht irgendwo am Strand.»

Anfang und Ende der Geschichte
Die Idee nimmt Gestalt an und bald träumen die drei von ihrem Leben als Auswanderer. Doch bevor sie ihre Koffer packen, gibt es einen kleinen Haken – sie müssen zuerst etwas Geld aufbringen. «Wie wäre es, wenn wir den Bankomaten plündern?» scherzt Heiri. Aber in seinem Inneren scheint ihm dieser Gedanke gar nicht so absurd. Was als Witz gemeint war, beginnt zu reifen. Schliesslich wächst die Sehnsucht nach einem Leben ohne Verpflichtungen und ohne Drachen – und das in einem tropischen Paradies. Dann gehts los. Mit einem lauten Knall lassen die drei den Bankomaten explodieren und die Nötli schleudert es zu Hunderten in die Luft. Nach der erfolgreichen Sprengung ist das Geld fürs Auswandern parat, aber die drei Männer nicht glücklich. Letztlich bleiben sie, wo sie sind, finden ihren Frieden mit dem Hier und Jetzt und lernen die kleinen Dinge zu schätzen. Denn manchmal ist das Abenteuer nicht die Flucht vor dem Alltag, sondern das Lernen, im eigenen Leben glücklich zu sein.


Spektakel und Blasmusik in Kombination
Wortwitz, pointierte Dialoge und Episoden der Showtalente waren das eine, die musikalische Integration der Bläserinnen und Bläser das andere. Dirigent und Regie verschmolzen Marsch, Polka, Blues, Rock, italienische Pop-Classics und einen Boney M-Mix mit dem Auftritt von «der Alte, aber nöd vo geschter». Jede Szene vereinte sich mit einem gezielt ausgewählten Musikstück. Eine Megashow und mittendrin der charmante, italienische Gelato-Verkäufer und ein mutiger, bewundernswerter Spielleiter, der völlig ohne Noten das ganze Programm dirigierte, trotz aller Stilvielfalt. Bravo!


Für die meisten Anwesenden war es eine grosse Überraschung, als zu Beginn des Unterhaltungsabends Andreas Steimer, Ex-Tübacher und begeisterter Hobbyfotograf auftauchte und aus Sympathie zur MGTH attraktive Aufnahmen knipste, sowohl von den Musizierenden als auch vom Publikum. Gratis und professionell. Ein herzliches Dankeschön geht an ihn für seine Grosszügigkeit und sein Talent, die Freude und Energie des Abends in lebhaften Bildern einzufangen. Ein Teil davon ist auf der MGTH-Homepage zu sehen.







Anfang April 2025 | MGTH | SW