Das Motto am diesjährigen Konzert der Musikgesellschaft Tübach-Horn war Be(e)t(t)geschichten. Ein Motto, welches man als Beet- oder als Bettgeschichten verstehen kann. Diese Zweideutigkeit war Programm. Und amüsant. Aber beginnen wir von vorne.

Der Gartenzwerg Kunibert steht bei der Familie Canzoni-Hösli im Vorgarten. Alles läuft ruhig und bedächtig ab. Ein Tag gleicht dem anderen im Beet vor Antonia und Kari. Bis Kari auf Geschäftsreise nach Amerika geht. Zwerg Kunibert bemerkt von da an Veränderungen bei seiner Besitzerin Antonia. Sie erhält viel Besuch. Um genauer zu sein, männlichen Besuch.

Erst als Antonia von ihrem reisenden Kari einen weiteren Zwerg – Rufus – aus Amerika erhält, und ihn neben Kunibert ins Beet stellt, wird den beiden eine gewisse Zweideutigkeit bewusst.

Die Männer, welche bei Rufus und Kunibert vorbei gehen, wechseln täglich und das läuft wie folgt ab; der männliche «Handwerker» klingelt an der Türe. Antonia Canzoni-Hösli kommt nach draussen. Der Handwerker sagt, wofür er vorbeikommt; um ein Rohr zu verlegen, zum Abreiben, zum Pinseln etc. Antonia antwortet: «Oh, ich freue mich soo.» Und dann gehen sie gemeinsam nach drinnen.

Was Antonia mit den Männern im Haus treibt, sieht keiner. Vielleicht etwas Unanständiges? Bettgeschichten?

Rufus, durch und durch Amerikaner, mag es grösser, schneller, lauter. Er findet Kunibert ganz schön bünzlig. Der Job der Gartenzwerge, nämlich die Gartenpflege, nehmen die beiden unterschiedlich ernst. Kunibert ist sehr sorgfältig und kennt jeden noch so kleinen Gartenbewohner mit Namen. Rufus hingegen wirft Schnecken und Würmer kurzerhand aus dem Beet. Dass diese mitten im Publikum landen, sorgt für viel Gelächter.

Als Kari verfrüht von seiner Geschäftsreise nach Hause kommt, ist Antonia etwas überrascht. Denn der Maler Küde ist noch im Haus. Kari wittert sofort Verdacht. Doch Antonia hat in seiner Abwesenheit nur das Badezimmer umgebaut. Endlich. Und Kari freut sich darüber sehr.

Und somit waren es wohl doch nur Beetgeschichten, keine Bettgeschichten. Auch wenn Zwerg Rufus sich einen Skandal erhofft hat.

Musikalisch hat sich die Musikgesellschaft Tübach-Horn wieder sehr vielseitig gezeigt. Ohrwürmer wie «Simply the best» von Tina Turner und «Ich war noch niemals in New York» von Udo Jürgens gehörten ebenso zum Programm, wie einige Polkas (Garten-, Amsel- und Antoniapolka) und der Zofinger Marsch. Zum Zuhören war es sehr abwechslungsreich und durch die Geschichte, welche aus dem Beet erzählt wurde, auch sehr kurzweilig und ausserordentlich unterhaltsam. Das Publikum konnte herzhaft lachen und einen tollen Abend verbringen.

geschrieben von Daniela Geisser (gwuesst.ch)